Hintok River Camp

Von Juli bis September 1943 war das Hintok River Camp ein britisches Kriegsgefangenenlager mit 300 Insassen, von denen 79 starben. Das heutige Lager ist eine Hommage an seine Geschichte, sowohl im Namen selbst, als auch in der Thematik: Zelte, die an die Glockenzelte der Kriegsgefangenen erinnerten, Motive wie Eisenbahnschwellen und ein Wachturm. Der tägliche Weg zur Arbeit an der Eisenbahn war ein steiler und schwieriger Aufstieg von knapp 80m.

Das Hintok Story Museum befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Lagerküche. Nicht weit von der Eingangstür entfernt, befindet sich ein fast senkrechtes, 7m tiefes natürliches Abflussloch aus Kalkstein. Am Boden flacht es etwas ab und fällt sanft bis zu einer schmalen, 3m langen Öffnung hinab, die zu einer kleinen, niedrigeren Galerie führt. Dieses Abflussloch wurde von den Kriegsgefangenen als Abfallgrube genutzt.

Die Grube birgt Hunderte von PoW-Artefakten. Viele davon sind im Death Railway Museum in Kanchanaburi ausgestellt, ebenso wie hier.

Die frühen Menschen suchten nach luftigen, hellen und trockenen Höhlen, um sich zu verstecken und zu schützen. Die Höhle im Hintok River Camp am Hellfire Pass ist alles andere als das. Sie ist schwer zugänglich und selbst in der Trockenzeit beengt und feucht. Es wurden nur wenige Tierknochen, Steinsplitter und relativ wenige Scherben gefunden, was auf eine sehr geringe Besiedlung hindeutet. Wir haben jedoch auch Werkzeuge aus einer Zeitspanne von mindestens 10’000 Jahren entdeckt. Es wurden 181 Artefakte geborgen. Wir gehen davon aus, dass sie in früheren Zeiten bei Monsunüberschwemmungen angeschwemmt wurden.

Die meisten der im Hintok Story Museum ausgestellten Artefakte – sowohl aus der Kriegsgefangenschaft als auch aus der Steinzeit – stammen aus der Höhle auf diesem Hintok-Campingplatz. Die wenigen steinzeitlichen Artefakte, die nicht aus dieser Höhle stammen, wurden aus einer anderen Höhle hoch oben in den Hügeln geborgen. Diese Höhle ist wegen der gefährlichen Kohlendioxidkonzentration, welche gelegentlich auftritt und die das Leben des Teams bedrohte, als „Todeshöhle“ bekannt.

Die Knochen eines Säuglings und eines Erwachsenen wurden zusammen mit zerbrochenen Töpferwaren gefunden, von denen einige das im Neolithikum übliche Kordelmuster aufwiesen, sowie eine polierte Nephritschaufel (heute im Besitz des Fine Arts Department in Bangkok).

Außerdem ist das Höhlennetz unter dem Hintok River Camp ein Lebensraum für die kleinste Fledermaus der Welt – die Kitti-Schwalbennasenfledermaus (Craseonycteris Thonglongyai), die mit der etruskischen Spitzmaus um den Titel des kleinsten Säugetiers der Welt konkurriert. Sie ist auf Kalksteinhöhlen entlang von Flüssen in dieser Ecke Thailands und direkt gegenüber in Myanmar, dem früheren Birma, beschränkt. Die Kolonien sind sehr unterschiedlich groß, umfassen aber durchschnittlich 100 Tiere. Wegen ihrer winzigen Größe wird sie auch als Hummel-Fledermaus bezeichnet. Die Weibchen bringen einmal im Jahr ein einziges Jungtier zur Welt. Aufgrund dieser zerbrechlichen Eigenschaften wird sie als gefährdete Art geführt. Sie wurde erst in den 1970er Jahren entdeckt.

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